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AW: Seid ihr glückliche und ausgeglichene Menschen?
Grundsätzlich bin ich ein lebensfroher, optimistischer und sehr zäher Mensch. Als Kind bin ich z.B. voller Energie und Tatendrang und Freude auf den Tag aufgewacht. Das ich so grundsätzlich bin, merke ich jetzt vor allem wieder, seitdem ich angefangen habe, MPH zu nehmen.
Glücklich bin ich vor allem mit meiner Berufswahl und in meiner Liebesbeziehung.
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AW: Seid ihr glückliche und ausgeglichene Menschen?
PS: Gerade lese ich C. Neuhaus "Lass mich, doch verlass mich nicht." Das öffnet mir in vielerlei Hinsicht recht unangenehm die Augen, und ich habe ein AHA-Erlebnis nach dem anderen. Ja, das kenne ich. Ich finde es aber sehr gut jetzt besser zu verstehen was so oft passiert ist. Das bietet für mich die Chance etwas zu verändern.
ADHSler gelten als Stehaufmänchen, also sind sie wohl fast alle in der Lage auch positives zu sehen, sonst würden sie ja einfach liegen bleiben.
Für mich geht es im Moment offenbar mehr um meine Eigenwahrnehmung, ich sehe mich selbst viel negativer als ich von anderen gesehen werde...
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AW: Seid ihr glückliche und ausgeglichene Menschen?
@ Denker23
"Für mich geht es im Moment offenbar mehr um meine Eigenwahrnehmung, ich sehe mich selbst viel negativer als ich von anderen gesehen werde..".
Da hast du aber Glück - bei mir ist es nämlich genau umgekehrt.
Seit C. Neuhaus wird mir erst einmal klar, was ich meinen Mitmenschen seit Jahrzehnten zumute ;-).
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AW: Seid ihr glückliche und ausgeglichene Menschen?
Aus meiner Erfahrung kann ich sagen,
diese Schwankungen, in der persönlichen Befindlichkeit,
sind teils aus dem weiblichen Hormonhaushalt und
teilweise aus der AD(H)S-Tagesform kommend.
Wenn es uns gelingt,
das anzunehmen, als Teil von uns, an diesem Tag,
dann fällt es leichter, da gegen zu steuern
und uns selbst wieder "auf die Höhe" zu bringen.
Sind wir darüber aber verärgert und traurig weil es
schon wieder passiert ist und wir da "nicht genug aufgepasst"
haben, um das zu verhindern, dann dauert es erheblich länger,
bis wir uns wieder "voll da" fühlen.
"Ok...bin gerade nicht so gut drauf,
wie ich gern sein möchte - Aha." = Beobachtung, was jetzt ist.
"Wie möchte ich mich fühlen
und was hilft mir, da hin zu kommen?" = nett zu mir selbst sein 
Und wenn dabei heraus kommt,
um 11.00 sich für eine halbe Stunde schlafen zu legen
dann gönnt euch das doch,
anstatt mit halber Kraft und viel Mißgeschicken sich bis zum Abend
durch den Tag zu zwingen.
(Bei der Arbeit sieht das natürlich anders aus,
da lässt sich aber möglicherweise eine weniger anspruchsvolle
Tätigkeit finden, die man im "Autopilot" und leicht tagträumend
wie "mit links" machen könnte)
Annehmen, was IST, hilft viel besser, als das,
was wir seit der Kindheit zu hören bekommen haben:
"Streng dich mehr an", "Reiss dich zusammen", "Konzentrier sich doch mal" usw.
seid nett zu euch selbst
Liebe Grüße
finckla
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AW: Seid ihr glückliche und ausgeglichene Menschen?
Seit C. Neuhaus wird mir erst einmal klar, was ich meinen Mitmenschen seit Jahrzehnten zumute ;-). Das kann man auch anders sehen. Wenn die anderen das soooo lange ausgehalten haben, dann musst Du schon ein liebenswerter Mensch sein, oder?
Es sind ja nicht alle gleich, Fr. Neuhaus hat da schon sehr eindeutige Beispiele herausgesucht.
Also ich sehe da eher Grund für Hoffnungen auch wenn man beim ersten Lesen schon schlucken muss.
Und dann hast Du es ja nicht vorsätzlich gemacht, Du hast Dich so verhalten wie Du es ohne das Hintergrundwissen konntest. Und jetzt wird alles besser.
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AW: Seid ihr glückliche und ausgeglichene Menschen?
Mir ist aufgefallen,
dass viele AD(H)S-Ler von sich selbst erheblich
weniger gut denken, als ihre Mitmenschen.
Meiner Ansicht nach kommt das daher,
dass wir selbst uns etwas zu erreichen vornehmen
und auf dem Weg dort hin dann über unser ADS stolpern,
das dann versuchen irgendwie unauffällig auszugleichen
und dadurch den Eindruck bekommen,
"es" mal wieder nur so "hingestümpert" geschafft zu haben,
was uns dann unzufrieden mir uns selbst werden lässt.
Darum:
seid nett zu euch selbst,
ihr schafft so viel mehr Gutes,
als ihr euch zutraut 
Liebe Grüße
finckla
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Forum-Beiträge: 159
AW: Seid ihr glückliche und ausgeglichene Menschen?
Die Frau Neuhaus mischt meiner Meinung nach Symptome von dem, was landläufig unter AD(H)S verstanden wird, und dem, was, etwas neuer, unter Hochsensibilität verstanden wird.
Da scheint es eine Verbindung zu geben, die mir weiterhin nicht klar ist. Wahrscheinlich interferieren die beiden Begriffe, und es gibt eine Teilmenge von Betroffenen, die das Glück oder Pech haben, dass beides auf sie zutrifft.
Mein "Glücklichsein/ Ausgeglichensein"-Thread bezieht sich eigentlich weniger auf die Probleme, die man im Alltag hat, weil man AD(H)S-bedingt etwas nicht auf die Reihe bekommt, sondern darauf, dass man sich von dem ganzen Elend auf der Welt sehr leicht erschlagen lässt.
Einer meiner Lieblingssprüche an Heultagen ist ja, wie schon anderswo zitiert: "Es ist ganz normal, dass man zwei Tage froh und einen Tag traurig ist." Das ist eigentlich so lapidar, beinhaltet für mich aber die Botschaft, dass es ok ist, traurig zu sein, wenn man unterm Strich in der Wochenbilanz eher froh ist.
Ich selbst bin mit sehr netten, aber kreuzunglücklichen Eltern aufgewachsen und bemerke bei mir eine Tendenz, auch eher an nur einem Tag froh und an zwei Tagen traurig zu sein. Das nervt mich persönlich, weil ich das ungerecht finde ;-).
Außerdem würde ich unserem Sohn lieber eine schenkelklopfend fröhliche Mutter sein, als dass er das durchmachen muss, was ich als Kind hinter mich gebracht habe.
Die Situation wird dadurch erschwert, dass mein Mann nun auch nicht gerade ein Ausbund von Heiterkeit ist. Genau genommen habe ich meinen Vater geheiratet, das ist mir aber auch erst seit ein paar Monaten klar.
@ Finckla
Die weiblichen Hormone spielen auf jeden Fall eine wichtige Rolle, aber außerhalb von Pubertät und Wechseljahren ja doch in eher vorhersehbarem Ausmaß, ja?
Also wenn man seinen Zyklus einmal durchschaut hat, weiß man, wann das ganz große Heulen kommt und kann sich vorsorglich schon einmal Schokolade bereitlegen ;-).
Auch was die Hormone angeht, wäre interessant, das mal separat anzusehen. Frau Neuhaus weist in ihrer Literatur auch daraufhin, dass Hormone bei AD(H)S- und, ich ergänze jetzt mal, hochsensiblen Personen eine größere Rolle spielen als bei Nicht-Betroffenen.
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AW: Seid ihr glückliche und ausgeglichene Menschen?
Für mich liegt das mit den Hormonen daran,
dass es dabei eine Art "Wellenbewegung" gibt...
...mal mehr von diesem, mal von jenem bereit gestellt wird.
Das hat natürlich Auswirkungen darauf, wie gut das Medikament,
was ja konstant seinen Wirkstoff abgibt, durchwirken kann.
Nur ist es ja nicht damit getan, an den Tagen,
an denen wir bemerken, unser Medikament ist irgendwie eine
"leere Hülse ohne Inhalt" dann einfach "etwas mehr" zu nehmen.
Wie viel "mehr" brauchen wir denn dann ???
Solche allgemeinen Schwankungen können dann auch stärkere
Stimmungsschwankungen bewirken.
Das werden wir nicht los,
es ist da.
Und wenn wir uns dann dafür auch noch kritisieren,
dann geht doch auch der letzte Rest Laune flöten...
Ich finde,
egal in welcher Situation,
alles wird dadurch aufgefangen,
dass wir es annehmen und dann auf dieser Basis
uns eine neue Strategie ausdenken,
wie wir doch noch einen glücklichen Tag erleben können.
Das ist wahrscheinlich eine Frage der Übung...
Kinder können durchaus damit zurecht kommen,
wenn wir mal nicht gut drauf sind,
nur sollten wir dann ehrlich damit umgehen
und es nicht verstecken hinter einer falschen
und aufgesetzten Fröhlichkeit,
dann kommen sich unsere Kinder belogen vor.
Wir können auch mal die Kinder fragen,
was sie so machen,
wenn sie wieder gut drauf sein wollen...
Das gibt bestimmt spannende Ideen
seid nett zu euch selbst
Liebe Grüße
finckla
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AW: Seid ihr glückliche und ausgeglichene Menschen?
@ Zebramama:
Also, AD(H)Sler werden als "reizoffen" bezeichnet bzw. haben wohl eine "Reizfilterschwäche". Aufgrund dieser "Schwäche" nehmen sie unter anderem Sinnesreize gut und intensiv wahr.
Hypersensibilität verstehe ich so als dass diese Menschen zwar Sinnesreize sehr stark und intensiv wahrnehmen, sie sind aber nicht grundsätzlich "reizoffen". Sie haben z.B. keinen "überhüpfenden Wahrnehmungsstil". Sie können filtern was sie wahrnehmen und was nicht.
Btw ist Hyper-/Hochsensibilität ein Konstrukt, dass sich meiner Kenntnis nach nicht messen lässt. AD(H)S lässt sich inzwischen mittels bildgebender Verfahren im Hirn nachweisen.
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AW: Seid ihr glückliche und ausgeglichene Menschen?
Die Frau Neuhaus mischt meiner Meinung nach Symptome von dem, was landläufig unter AD(H)S verstanden wird, und dem, was, etwas neuer, unter Hochsensibilität verstanden wird. Frau Neuhaus hat in einem Seminar gesagt das sie "Hochsensible" als "ADHSler" sieht. Sie hat sich die beschriebenen Symptome genau angeschaut und ist der Meinung das das 1:1 auf ADHS passt. Dazu wollte sie mal was schreiben, das habe ich aber noch nicht gesehen.
Dabei ist es eben auch wichtig zu bedenken das die Symptome individuell sehr unterschiedlich ausgeprägt sind. Eindeutig ist es jedoch das die Ablenkbarkeit in beiden Bereichen eine zentrale Rolle spielt. Man sieht ja schon am "H" das es hyperaktive und hypoaktive Betroffene gibt. Verkürzt könnte man vielleicht sagen "Hochsensible" sind vielleicht ADSler, also ohne das H.
Dazu gab es auf dem Münsinger Symposium interessante Beiträge (Videos findet man unter kolleg-dat auf facebook). Dabei ging es darum das es sinnvoll wäre wenn sich die psychologische Behandlung vom Symptom lösen und sich den Ursachen zuwenden würde.
Im Moment werden alle "Störungen" und deren Behandlung nur durch die Symptome definiert.
Dr. Winkler hat darüber berichtet das er typische ADHS Ursachen (Störungen der emotionalen Kontrolle) auch bei Essgestörten sieht. Er sagte das die meisten Frauen/Mädchen mit Esstörungen auch eine ADHS Diagnose bekommen könnten und das 100% der Jungs mit Essstörungen (nach seiner bisherigen Erfahrung) tatsächlich auch eine ADHS Diagnose haben.
Es wäre daher sinnvoll nicht ADHS, Borderline, Essstörungen und Hochsensibel zu differenzieren, sonder sich bei allen der Behandlung der Emotions-Kontrolle zu widmen.
(sehr verkürzt.)
Mein "Glücklichsein/ Ausgeglichensein"-Thread bezieht sich eigentlich weniger auf die Probleme, die man im Alltag hat, weil man AD(H)S-bedingt etwas nicht auf die Reihe bekommt, sondern darauf, dass man sich von dem ganzen Elend auf der Welt sehr leicht erschlagen lässt. ADHSler entwickeln schon früh Ängste, natürlich in unterschiedlicher Ausprägung. Aber das Elend der Welt sehen wohl die meisten viel deutlicher als nicht betroffene.
Für mich auch sehr logisch. ADHSler sind einfühlsam, haben einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn, erfassen komplexe Situationen meist schneller als andere, sind oft harmoniesüchtig, sind mitfühlend... Für mich erklärt das durchaus warum sie öfter Weltschmerz empfinden, wenn sie die Nachrichten sehen. Sie können ihre Gefühle eben NICHT ausblenden, wie nichtbetroffene es oft können.
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